Carsten Sann

Zu guter Letzt … (August 2023)

Mal ehrlich, sind Sie auch genervt, weil Ihnen alle erzählen, wie toll und wichtig es ist, regelmäßig zu meditieren? Dann habe ich eine schlechte Nachricht für Sie: Ich sage das jetzt auch. Aber noch nicht so lange. Und das kam so …

Das Konzept der Meditation ist in der christlichen Tradition als „geistliche Übungen“ (lectio, meditatio, oratio und contemplatio) seit dem Mittelalter bekannt. Und spätestens seit die Hippies farbenfroh Konzepte aus östlichen Traditionen zu uns gebracht haben, ist Meditation auch in nichtreligiösen Kreisen der westlichen Welt bekannt und mehr oder weniger en vogue. So ist auch mir das Thema Meditation in den fünf Jahrzehnten meines Lebens immer wieder begegnet.

Um ehrlich zu sein, konnte ich der Idee nie etwas abgewinnen, bewegungslos auf meinem Kissen zu sitzen und leise „Ommmm“ vor mich hinzubrabbeln oder mich nur noch auf meinen Atem zu konzentrieren oder irgendwem auf eine „Phantasiereise“ zu folgen oder … Ich hatte nie die Geduld dazu und sah auch keinen wirklichen Nutzen darin.

Dazu muss man wissen, dass es mir immer leicht gefallen ist, „nichts zu denken“. Ich gehöre zu den Menschen, die das berühmte Gedankenkarussell zwar kennen und ab und zu erleben, aber nicht ständig. Wenn ich will, setze ich mich einfach irgendwo hin und denke eine Weile an gar nichts. Warum also meditieren?

Nebenbei: Über das Thema „Gedankenkarussell versus nichts denken“ habe ich vor kurzem auch eine Podcastfolge mit Andrea Schlauersbach gemacht.

Den ersten Aha-Effekt hatte ich, als mir jemand erzählte, dass es so etwas wie „Meditation in Bewegung“ gibt. Man macht also etwas, während man meditiert. Das hörte sich schon etwas weniger langweilig an und ich kenne diesen Zustand der Konzentration auf eine eher eintönige Tätigkeit. Das kann ich gut und das mache ich immer wieder. Thema Meditation also abgehakt, oder?

Ja und nein.

Vor etwa einem Monat bin ich in einem Podcast auf eine Meditations-App gestoßen. Ich weiß, dass es solche Apps wie Sand am Meer gibt und aus den bereits genannten Gründen haben sie mich bisher nicht wirklich interessiert. Ich kann heute gar nicht mehr genau sagen, was der Auslöser war, dass ich mir diese App doch angeschaut habe. Die Beschreibung klang gut und so habe ich sie heruntergeladen. Es gab eine kostenlose Testwoche, also habe ich einfach mal angefangen. Und dann bin ich dabei geblieben.

Frei nach dem Motto „Wie soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage“ – hier „schreibe“ – möchte ich versuchen, die Gründe dafür zu Papier zu bringen.

Wenn man anfängt, sich mit sich selbst zu beschäftigen und alte Wunden zu heilen, wie ich es mit etwa 30 Jahren getan habe, dann kann man auf diesem Weg viele Schritte weiterkommen und viele Erkenntnisse gewinnen. Die Vorstellung, die die meisten haben, ist: Wenn man das nur lange genug macht, dann wird irgendwann alles gut. Alle Wunden sind geheilt, alle Potenziale entwickeln sich von selbst und das Leben ist ein einziger Ort der Freude.

Wenn man diesen Weg dann eine Weile verfolgt, bei mir sind das nach Adam Riese etwa 20 Jahre, dann stellt man rückblickend fest, dass sich tatsächlich vieles bewegt hat, dass vieles geheilt wurde. Natürlich ist der Weg noch lange nicht zu Ende, aber man ist schon ein gutes Stück vorangekommen. Vieles ist auch leichter und schöner geworden, aber das mit dem Dauerglück will sich irgendwie nicht so einstellen. Gleichzeitig hat man das Gefühl, dass der Fokus nicht mehr darauf liegt, sich selbst zu heilen. Aber worauf dann? Immerhin habe ich damals, als ich mich für die Inkarnation entschieden habe, ein Häkchen bei „Glückliches Leben“ gemacht. Zumindest bin ich mir dessen sehr sicher…

Das Leben auf der Erde, so scheint es, ist eine endlose Aneinanderreihung von Herausforderungen und Dingen, die uns aus dem Gleichgewicht bringen können. Der erste Schritt ist sicherlich, sich um seine alten Wunden zu kümmern. Wie ich schon oft gesagt habe, bin ich der Meinung, dass dieser Prozess nie ganz abgeschlossen ist, deshalb tut man gut daran, geduldig zu sein und nicht zu denken, dass man etwas falsch gemacht hat, wenn immer wieder die gleichen Themen auftauchen. In der Regel geht es bei jeder neuen Runde um eine andere Ebene oder einen anderen Aspekt. Die Themen kommen immer wieder, und von Mal zu Mal wird es leichter, damit umzugehen.

Angenommen, ich gehe diesen Weg schon eine Weile, weiß, dass ich gut vorangekommen bin, und trotzdem gibt es immer wieder Dinge, die einfach anstrengend sind und mich aus dem Gleichgewicht bringen. Was kann ich dann tun? Ich bin vorsichtig optimistisch, dass ich für mich die Richtung gefunden habe, in die mein nächster Schritt gehen könnte.

Ich mag das Wort „Achtsamkeit“ nicht besonders, weil es mir in den letzten Jahren zu inflationär verwendet wurde, vor allem im kommerziell-esoterischen Bereich. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Es ist nichts Verwerfliches daran, mit spirituellen Themen Geld zu verdienen, aber ein erheblicher Prozentsatz dessen, was man da draußen buchen oder kaufen kann, erscheint mir, zumindest für mich, zu oberflächlich. Ich benutze daher lieber das Wort „Mindfulness“, was übersetzt natürlich wieder „Achtsamkeit“ bedeutet. Aber wenigstens hat es für mich nicht diesen leicht schalen Beigeschmack.

In der App, die ich für mich entdeckt habe, geht es um die Praxis der Mindfulness als Form der Meditation. Falls Sie sich jetzt schon fragen, um welche App es sich handelt: Sie heißt „Waking Up“ (https://www.wakingup.com/). Die Person, die dahinter steht und von der ich im Podcast gehört habe, ist Sam Harris und die App ist leider nur auf Englisch verfügbar. Es gibt aber ein Buch von Sam Harris mit dem gleichen Titel, das auch auf Deutsch erschienen ist: Erwachen: Spiritualität jenseits von Glaube und Religion (ISBN 978-3905752465). Ich habe es nicht gelesen, aber es könnte interessant sein.

Aber zurück zur App. Sie besteht aus täglichen geführten Meditationen und kurzen philosophischen Lektionen, und ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, schließlich ist das hier keine Werbeveranstaltung. Was ich aber sagen möchte, ist, dass ich mit Hilfe der App herausgefunden habe, dass der Ansatz der Mindfulness für mich ganz gut funktioniert.

Vielleicht liegt es daran, dass ich auf meinem persönlichen Weg erst ein Stück weit gehen musste, bis ich den Zugang dazu gefunden habe, vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass der Mensch im Allgemeinen ruhiger und nachdenklicher wird, je älter er wird … ich weiß es nicht. Interessant ist aber, dass das Thema Meditation, das übrigens auch Ian White von den Australischen Buschblüten Essenzen und Sabina Pettitt von den Pacific Essences immer wieder betonen, plötzlich auch für mich greifbar geworden ist.

Und was will ich schlussendlich damit sagen? Ich glaube, man kann es so zusammenfassen: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nur bis zu einem gewissen Punkt darum geht, sich selbst zu heilen. Danach verschiebt sich der Fokus von der Vergangenheit in die Gegenwart und es wird wichtig zu lernen, wie man mit den Dingen umgeht, die einen triggern, ohne dass eine alte Verletzung im Spiel ist. Natürlich geht die Arbeit an der Heilung der seelischen Wunden weiter, aber der Schwerpunkt der persönlichen Entwicklung verschiebt sich.

Für mich ist der Ansatz der Mindfulness im Moment sehr spannend, aber es gibt natürlich auch viele andere Dinge, die vielleicht noch besser zu Ihnen passen. Was aber in jedem Fall und unabhängig von der Methode helfen kann, sind – natürlich – Essenzen 😉

Liebe Grüße aus Aschaffenburg
Carsten Sann
Der Essenzenladen

Carsten Sann

Carsten Sann ist Gründer und zusammen mit seiner Frau Inhaber des Essenzenladens. Er hat sich in seinem Leben schon mit einer Reihe unterschiedlichster Professionen beschäftigt und war unter anderem Tanzlehrer, IT Spezialist und Kinesiologe. Er beschäftigt sich seit 20 Jahren intensiv mit Blütenessenzen aus aller Welt. Er ist deutscher Distributor und Lehrer für viele der bekanntesten Essenzenhersteller und spricht in seinem Essenzenpodcast über sein Lieblingsthema: Die Anwendung von Blütenessenzen

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