Die Seele ist zu ihrer eigenen Freude hier

Der Titel dieses Beitrags ist von einem Zitat des muslimischen Sufi-Mystikers Jalaluddin Muhammad Rumi inspiriert. Es ist mir in den letzten Monaten oft durch den Kopf gegangen.

Seit mehr als 30 Jahren lese oder höre ich bewusst keine Tagesnachrichten mehr. Ich verlasse mich darauf, dass mir Freunde und Familienmitglieder, denen ich vertraue, alles Wichtige mitteilen – Neuigkeiten, die mich, meine Familie oder Pacific Essences betreffen könnten, oder Dinge, bei denen ich mich vielleicht tatsächlich engagieren kann, um das Leid in irgendeiner Weise zu lindern. Als wir zum Beispiel von den Waldbränden in Kalifornien hörten, haben wir sofort kleine Fläschchen mit unserer Balancer Notfallessenz abgefüllt und über „Herbalists without Borders“ an die Betroffenen gespendet.

In den letzten Monaten wurde ich jedoch mit TMI („Too Much Information“ – zu viel Information) überschwemmt. Jedes Mal, wenn ich einen Browser öffne, gibt es eine neue Schlagzeile, die meine Aufmerksamkeit fordert. Es ist, als würde man in eine Spielhalle gehen und Galaga spielen – ein sehr schnelles Videospiel, bei dem man angreifende Insekten-Aliens abschießen muss, die auf den eigenen Kampfjet zusteuern. Bitte fragen Sie mich nicht, woher ich das weiß – haha!

Es reicht zu sagen, dass ich mich mit Informationen bombardiert fühle, vor allem mit solchen, über die ich keine Kontrolle habe. Und ich glaube, dass ich mit dieser Erfahrung nicht allein bin.

Die Frage ist: Sind die Informationen, die auf meinem Computerbildschirm erscheinen und meine Aufmerksamkeit fesseln, überhaupt richtig? Per Definition bedeutet das Wort „Information“ so viel wie „Tatsachen“ – eine genaue Darstellung von etwas oder jemandem. In der heutigen Zeit scheint das, was als Tatsache präsentiert wird, oft von Übertreibung, Sensationslust oder einer verwirrenden Diskrepanz zu unserer gelebten Realität geprägt zu sein. Diese Schlagzeilen fesseln daher unsere Aufmerksamkeit und lähmen unsere Fähigkeit, aus einer Position fundierter Weisheit zu reagieren.

Für mich ist das eine Verschwendung unserer kostbaren Lebensenergie. Und dann wurde Rumis Zitat in meinem Kopf immer lauter, bis ich eines Tages beschloss, nur noch Dinge zu tun, die das Potenzial hatten, mich glücklich zu machen. Egal, wie sehr mich diese Schlagzeilen in Versuchung führen, ich klicke nicht mehr auf Storys, die meine Aufmerksamkeit zu erregen suchen, wie die Klatschblätter an der Supermarktkasse. Und wenn doch ich in Versuchung gerate, auf eine solche Geschichte zu klicken, nutze ich meinen Verstand, um die wichtigen Fakten zu überprüfen, insbesondere wenn es sich um beunruhigende Nachrichten handelt.

Das ist so ähnlich, als würde man die Prinzipien des Gelassenheitsgebets anwenden, das bei den Anonymen Alkoholikern und anderen Selbsthilfegruppen im Mittelpunkt steht:

„Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Es ist an der Zeit, dem eigenen Herzen und den Signalen des Körper-Geist-Systems zu vertrauen. Wir alle kennen Gefühle des Unwohlseins, seien es Knoten im Magen oder Herzklopfen. In dem Moment, in dem wir ein solches Gefühl wahrnehmen, haben wir die Wahl, einfach weiterzulesen oder tief durchzuatmen, eine Essenz einzunehmen und uns an eine liebevolle, erhebende Erfahrung aus unserer Vergangenheit zu erinnern. So können wir unser Körper-Geist-System wieder ins Gleichgewicht bringen und uns auf die Suche nach dem zu machen, was uns die nächste Freude bringt.

Und warum sind diese freudvollen Erfahrungen gerade in schwierigen Zeiten so wichtig? Nun, ich bin mir ziemlich sicher, dass wir auch einen positiveren Einfluss auf die Welt um uns herum haben, je mehr Ruhe und Freude wir für uns selbst empfinden können.

Liebe Grüße
Sabina