Carsten Sann

Zu guter Letzt … (November 2025)

Das Konzept des „Vergebens“ ist ein bisschen so etwas wie ein heiliger Gral vieler religiöser und spiritueller Lehren. Selbstverständlich ist da viel Wahres dran, meiner Meinung nach gibt bei dem Thema aber auch viel Missverstandenes. Diesen Monat will ich versuchen meine bescheidenen Gedanken dazu aufs Papier zu bringen.

Im Alltag gibt es regelmäßig Situationen, denen man sich über das Verhalten eines anderen ärgert. Normalerweise ist das kein großes Ding. Jemand schneidet einen im Straßenverkehr, man regt sich vielleicht kurz auf, und gleich darauf ist es wieder vergessen. Oder ein Arbeitskollege sagt oder tut etwas Blödes, merkt es hoffentlich halbwegs zeitnah, bittet um Entschuldigung und die Sache ist vergessen. Diese Art von Vergeben kriegt wahrscheinlich jeder mit Leichtigkeit hin.

Was ist das Ergebnis von Vergebung?

Ein wenig komplexer ist es, jemandem zu vergeben, der einen verletzt, oder vielleicht sogar zutiefst verletzt hat. Und dort liegt meiner Meinung nach auch die größte Falle bei dem Thema. Die Frage ist nämlich: Was ist das Ergebnis oder Ziel von Vergebung und wem nutzt sie? Dazu zwei Beispiele …

Vor viele Jahren war ich einmal Teil einer musikalischen Gruppe. Wir haben viel geprobt und sind auch aufgetreten. Irgendwann einmal hat einer aus der Gruppe etwas zu mir gesagt, das mich dazu veranlasst hat, das Ensemble zu verlassen.

Ich war sehr verletzt und die Situation hat mich eine gewisse Zeit intensiv beschäftigt. Über die Wochen, Monate und Jahre ist das jedoch immer mehr verblasst. Meine Wunde ist geheilt und das Thema war durch. Ich habe dabei nie das Bedürfnis gehabt, aktiv daran zu arbeiten, diesem Menschen zu vergeben. So schmerzhaft die Situation in dem Moment auch war, war sie dafür nicht relevant genug und vor allem habe ich nicht an meinem Groll festgehalten. Dennoch hatte ich keinerlei Bedürfnis, diesem Menschen noch einmal in meinem Leben zu begegnen.

Jahre später stand plötzlich eben diese Person mit meinem Strauß Blumen vor meiner Tür. Es wäre nicht in Ordnung gewesen, was er damals gesagt hatte und es täte ihm Leid. Bumm! Vergebung geschehen – und zwar im Bruchteil einer Sekunde. Wir haben uns dann noch eine ganze Weile unterhalten und sind dann wieder getrennter Wege gegangen. Wenn wir uns nochmal begegnen würden, wäre ich absolut im Frieden damit.

Frieden im Innen und Außen

Ich hatte die Situation im Innen für mich bereits bereinigt, und dann kam das Universum daher und hat mir auf dem Silbertablett, die Option gegeben, auch im Außen wieder Frieden zu schließen. Und es war wirklich nur eine Option, denn ich hätte ja auch an meinem Groll festhalten und die Entschuldigung ablehnen können.

Und dann gibt es da die noch wirklich tiefen Verletzungen, die lebensverändernd sind. Ich will keinen Hehl daraus machen, dass einige der schwersten davon für mich im Rahmen des Corona Irrsinns entstanden sind. Und ich weiß, dass ich da nicht alleine bin.

Zu keinem Zeitpunkt erschien mir, das was in den Medien verbreitet wurde plausibel und mein Bauchgefühl und mein Verstand haben lauter, als es alle Fernsehsender der Welt je könnten, ständig geschrien: Das ist Bullshit! Ich habe dann konsequenterweise auch zu dem Teil der Menschen gehört, die sich trotz des massiven äußeren Drucks dagegen entschieden haben, sich eine mRNA Injektion mit unbestätigter Wirkung und unklaren Langzeitfolgen geben zu lassen. Diese Zeit war in vielerlei Hinsicht brutal für mich.

Zerschnittene Tischtücher

In diesem Kontext haben Menschen in Gruppierungen, denen ich Jahre, teilweise Jahrzehnte angehört habe, mir gegenüber Dinge getan, die schlicht unverzeihlich sind. Hätte ich den Anspruch an mich, es dennoch zu tun, würde ich wahrscheinlich daran zerbrechen. Ich habe diese Menschen hinter mir gelassen und die Entscheidung getroffen, nie mehr wieder zurückzukehren. Aber wie passt das zum Thema Vergeben?

Wie bereits im ersten Beispiel angerissen, gibt es für mich zwei Ebenen, mit Verletzungen umzugehen: die innere und die äußere. Manchmal sind die Dinge, die geschehen sind, so gravierend, dass es für das Außen nur eine Lösung gibt: Abstand. Getrennte Wege. Ciao und auf Nimmerwiedersehen. Und ich halte das für eine valide Option. Niemand sagt doch, dass wir uns – solange wir irgendeine Art von Einfluss darauf haben – mit Menschen umgeben müssen die uns zutiefst verletzt haben. Es gibt ein Lied von den Wise Guys, das diese Idee schön auf dem Punkt bringt.

Ich wünsch‘ dich dahin, wo der Pfeffer wächst
Wo die Knusperhexe hext
Dahin, wo der Yeti wohnt
Oder gleich zum Mann im Mond

Wise Guys – „Wo der Pfeffer wächst

Auf der anderen Seite, im Innen, können wir das jedoch nicht tun. Zumindest nicht auf gesunde Art und Weise, denn alles, was wir in unserem Inneren „wegsperren“, kostet uns Energie und Lebensfreude. Deshalb tun wir gut daran, uns darum zu kümmern.

Vergebung ≠ Versöhnung

Der Knackpunkt beim Thema Vergeben liegt für mich vor allem in der Feststellung, dass es, plakativ gesprochen, nicht darum geht, mit jedem, der uns ans Bein gepinkelt hat, hinterher wieder gut Freund zu sein. Ich würde das auf jeden Fall nicht hinbekommen. Ich habe auch die Vermutung, dass viele von denen, die behaupten, sie hätten allen, die sie jemals verletzt haben, vollständig vergeben, lediglich versuchen, entweder sich selbst oder andere oder beide zu täuschen. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber ich denke, Sie verstehen, was ich damit sagen möchte.

Es geht beim Thema Vergeben also in erster Linie darum, den Frieden im Inneren wiederherzustellen. Was sich im Anschluss daraus ergibt, steht auf einem anderen Blatt. Auch hier gibt es wieder ein sehr passendes Zitat:

An Groll festzuhalten ist wie Gift zu trinken und dann zu hoffen, dass es deine Feinde tötet.

Nelson Mandela

Die Healing Path Serie von Daniel Mapel und die Wild Earth Tieressenzen insgesamt sind dabei eine hervorragende Unterstützung. Ich habe auch genau zu diesem Thema eine vierteilige Podcast Miniserie gemacht. Den Link zur ersten Folge als Einstieg finden Sie hier: https://essenzen.show/folge/39-wie-entstehen-seelische-wunden

Essenzen zum Loslassen von Groll

Weitere Essenzen, die bei dem Thema helfen können sind:

  • Mountain Devil (Australische Buschblüten Essenzen): Fördert bedingungslose Liebe, Freude und gesunde Grenzen. Unterstützt bei der Vergebung von Hass, Zorn und Misstrauen.
  • Plantain (Pacific Essences): Unterstützt bei der Auflösung von mentalen Blockaden, Negativität, Groll und Bitterkeit. Bringt nicht-unterstützende Gedankenmuster ins Bewusstsein.
  • Raspberry (Spirit-in-Nature Essences): Diese Blütenessenz fördert Mitgefühl, Empathie und Vergebung. Sie hilft Kindern und Tieren bei Konflikten und emotionaler Verletzlichkeit.
  • Dagger Hakea (Australische Buschblüten Essenzen): Fördert die Vergebung von Groll und Bitterkeit gegenüber nahen Verwandten und fördert das Ausdrücken von Gefühlen.
  • Yucca (South African Flower Essences): Für Opferbewusstsein, Selbstmitleid und Groll. Hilft Verantwortung zu übernehmen, alte Emotionen loszulassen und positive Erfahrungen anzuziehen.
  • Painted Lady (South African Flower Essences): Löse giftige Emotionen wie Eifersucht, Groll und Rache auf. Erlaube Vergebung, Freude und bedingungslose Liebe ins Herz zu fließen.
  • Schlangenknöterich (Eifelessenzen): Hilft beim Verarbeiten schmerzlicher Erfahrungen und ermöglicht Vergebung. Reinigt negative Gefühle und fördert Versöhnlichkeit.

Ich selbst bin ehrlich gesagt noch mitten dabei, mit den Verletzungen aus der Coronazeit zu arbeiten und den Frieden in mir wiederzufinden. Aktuell scheint besonders dieses Thema jedoch besonders aufgerufen zu sein, denn es entstehen zumindest bei mir wieder Kontaktpunkte zu Menschen und Gruppen, die ich bewusst hinter mir gelassen habe. So als ob das Universum sagen würde: Schau hin! Jetzt ist die Zeit für Heilung gekommen.

Ich bleibe dabei, dass einige Personen sich ganz objektiv betrachtet durch ihr Verhalten in der Vergangenheit menschlich disqualifiziert haben. Ein guter Hinweis darauf, wie weit meine Wunden bereits geheilt sind, ist das Maß, in dem ich diesen Menschen mehr und mehr gleichgültig gegenüberstehe. Und das ist so in Ordnung für mich. Bei anderen spüre ich in mir, wie sich die Option entwickelt, sich auf oberflächlicher Ebene wieder zu begegnen und auch das ist okay.

Das Einzige, was wirklich zählt ist letztlich, wie es in meinem Inneren aussieht. Wenn dort jeden Tag ein klitzeklein bisschen mehr Frieden herrscht, als am Tag zuvor, dann mache ich alles richtig.

Liebe Grüße aus Aschaffenburg
Carsten Sann
Der Essenzenladen

Carsten Sann

Carsten Sann ist Gründer und zusammen mit seiner Frau Inhaber des Essenzenladens. Er hat sich in seinem Leben schon mit einer Reihe unterschiedlichster Professionen beschäftigt und war unter anderem Tanzlehrer, IT Spezialist und Kinesiologe. Er beschäftigt sich seit 20 Jahren intensiv mit Blütenessenzen aus aller Welt. Er ist deutscher Distributor und Lehrer für viele der bekanntesten Essenzenhersteller und spricht in seinem Essenzenpodcast über sein Lieblingsthema: Die Anwendung von Blütenessenzen

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Avatar-Foto
    Elke

    Vielen Dank für diesen Beitrag! Es geht mir genauso

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