Carsten Sann

Zu guter Letzt … (Mai 2022)

Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung

Heraklit von Ephesos (um 535 – 475 v. Chr.)

Ich beschäftige mich ja schon eine ganze Weile mit dem Thema emotionale Heilung, Wachstum und Entfaltung der Persönlichkeit. Im Laufe der Zeit ist es mir gelungen, Veränderung als etwas Unvermeidliches und durchaus Positives zu sehen und damit den Urinstinkt, dass alles Neue potenziell gefährlich ist, ein gutes Stück weit zu überwinden.

2012 ist da – und nichts passiert

Als ein Teil der Menschheit in Bezug auf das Jahr 2012 und die Maya Prophezeiungen eines Neuanfangs völlig aus dem Häuschen waren, fühlte ich zugegebener Maßen auch ein gewisses Kribbeln. Jeder, der den Blick ein wenig über den Tellerrand des Alltags hebt, kann sehen, dass es vieles gibt, was in unserer momentanen Gesellschaft nicht mehr stimmig und aus dem Ruder gelaufen ist. Ein Neuanfang fühlt sich für mich deshalb notwendig und stimmig an.

Nebenbei bemerkt: Entgegen der allgemeinen Annahme, dass am 21.12.2012 eine Art Schalter umgelegt werden würde, ist ja im Wesentlichen nichts Bemerkenswertes passiert. Letztlich war das auch nicht zu erwarten, denn weitere Informationen aus anderer Quelle besagen, dass der von den Maya prophezeite Zeitpunkt für den Neuanfang lediglich der Wendepunkt eines Prozesses ist, der mit der „Präzession der Tagundnachtgleichen“ zusammenhängt und insgesamt 36 Jahre dauert. Nach Adam Riese hat dieser Prozess also bereits 1994 begonnen und wird erst 2030 abgeschlossen sein. Zugegebenermaßen ist in diesen Jahren bereits ziemlich viel passiert …

Ich war also, wie gesagt, positiv aufgeregt und neugierig auf all das, was dieser besagte „Neuanfang“ bringen würde. In meiner grenzenlosen Naivität hatte ich dabei nicht bedacht, dass a) ein Neuanfang der gesamten Gesellschaft aus vielen kleinen persönlichen Neuanfängen besteht, und b) dass Neues nur entstehen kann, wenn zuvor Altes geht. Dementsprechend bin ich durchaus persönlich betroffen und das ist mitunter mit starken Geburtswehen verbunden.

Judo forever … oder?

Regelmäßige Leser meiner Kolumne wissen, dass ich seit einigen Jahren wieder intensiv Judo, den Sport meiner Jugend, betreibe. Hier habe ich eine Heimat gefunden, auf unterschiedlichsten Ebenen viel dazugelernt und auch eine Menge Heilung alter Themen gefunden. Der offizielle Plan zur Begehung meines 90. Geburtstags ist es, nach Japan zu fliegen und dort im Kodokan, der Geburtsstätte des Judos, auf der Matte zu stehen. Dementsprechend konnte ich mir keinesfalls eine Welt vorstellen, in der ich kein Judo mehr machen würden. Bis vor drei Wochen.

Aufgrund einer ganzen Reihe von Umständen, die durch die Maßnahmen in Bezug auf Corona noch deutlich verstärkt und beschleunigt wurden, war eines Tages das Gefühl da, dass es vorbei ist. Zeit zu gehen. Zeit für etwas Neues. Dies war eine von denjenigen Arten von Erkenntnissen, die einen nicht nur wie ein LKW trifft, sondern gleich wie ein ganzer D-Zug. Wie konnte das sein? Eben war ich noch sicher, dass ich immer auf der Matte stehen würden, nun bin ich sicher, dass es richtig ist, eben das nicht mehr zu tun. Verwirrte Klarheit – oder klare Verwirrung?

Wenn ich eines gelernt habe, dann ist es, meiner inneren Stimme zu vertrauen. Ich kenne das Gefühl gut, wenn auf einmal glasklar ist, was ich tun muss. Allzu oft waren das Dinge, die mich weit aus meiner Komfortzone gebracht haben – aber die intensive Klarheit, mit der ich fühle, dass es richtig ist, sie zu tun, machten sie für mich alternativlos. Also Pferd satteln, aufsteigen, Scheuklappen aufsetzen (für mich und das Tier) und los geht es.

Die Energiebilanz muss positiv sein

So sehr es auch schmerzt, das, was mir einst so lieb und teuer war, loszulassen, so sehr fühle ich auch Erleichterung, denn alles hat zwei Seiten. Und mein Lieblingssport und das Engagement im Verein war durchaus auch mit Konflikten und Reibung verbunden. Das ist völlig normal, denn immer wenn Menschen aufeinander treffen, kommt es dazu. Das einzige was wichtig ist, ist dass die Energiebilanz positiv bleibt: Das was ich tue (als Hobby, als Beruf etc.) muss mir unter dem Strich mehr Energie geben, als es mich kostet.

Wie oft geschieht es, dass sich diese Bilanz nach der anfänglichen Euphorie erst im positiven Bereich einpendelt, dann aber über die Zeit heimlich, still und leise ins Negative rutscht. Es dauert erst einmal eine Weile, bis wir das überhaupt bemerken. Die Macht der Gewohnheit, Loyalitäten und manchmal auch Sentimentalität und die Hoffnung, dass es wieder so werden könnte wie früher, sorgen dann dafür, dass wir bereit sind, länger zu bleiben, als es für uns gut wäre – manchmal sogar sehr viel länger.

Die Geschwindigkeit, mit der sich dieser Prozess für mich ereignet hat, war überraschend. Seine Klarheit lässt jedoch nicht den Hauch eines Zweifels gelten. Also tue ich das, was getan werden muss und schaffe Platz für etwas Neues, was auch immer das sein mag.

Vielleicht ist die Schilderung dieses, meines Erlebens ja ein Anstoß, den Sie nutzen können, um in sich hineinzuhorchen und für sich selbst zu evaluieren: Tut mir das noch gut oder kann das weg? Eine hervorragende Unterstützung kann dabei unsere Essenz des Monats sein: Sludge Buster von den Himalayan Flower Enhancers.

Liebe Grüße aus Aschaffenburg
Carsten Sann
Der Essenzenladen

Carsten Sann

Carsten Sann ist Gründer und zusammen mit seiner Frau Inhaber des Essenzenladens. Er hat sich in seinem Leben schon mit einer Reihe unterschiedlichster Professionen beschäftigt und war unter anderem Tanzlehrer, IT Spezialist und Kinesiologe. Er beschäftigt sich seit 20 Jahren intensiv mit Blütenessenzen aus aller Welt. Er ist deutscher Distributor und Lehrer für viele der bekanntesten Essenzenhersteller und spricht in seinem Essenzenpodcast über sein Lieblingsthema: Die Anwendung von Blütenessenzen

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Avatar-Foto
    Corinna

    Lieber Carsten,
    wie wundervoll klar mal wieder Deine Worte! Ich kenne solche „plötzlichen“ Veränderungen, diese Klarheit und Intensität meiner inneren Stimme sehr gut. Sie begleitet mich schon so lange durch mein Leben – zum Glück! Auch der Schmerz, den solche Entscheidungen mit sich bringen, ist mir sehr vertraut.
    Wie gut, dass Du Dich all dem immer wieder stellst und so radikal (im ursprünglichen Sinne des lateinischen Wortes ;-)) Deiner inneren Stimme vertraust! Und danke, dass Du immer wieder so authentisch aus Deinem Leben/von Deinen Erfahrungen berichtest. Das ermutigt und bestärkt auf jeden Fall! :-)
    Herzliche Grüße aus Braunschweig,
    Corinna

    1. Carsten Sann
      Carsten Sann

      Liebe Corinna,

      danke für die Rückmeldung. Meine innere Stimme ist da in der Regel sehr unmissverständlich. Insofern braucht es gar nicht viel „Radikalität“ von mir, da die Entscheidung, zumindest in meiner Welt, oft alternativlos ist ;-)

      LG
      Carsten

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