Carsten Sann

Zu guter Letzt … (Januar 2020)

Eine Freundin sagte einmal zu mir: „Manchmal habe ich das Gefühl, ich lebe in meiner eigenen Blase“. Sie meinte damit, eine eigene, kleine Welt, die aus ihrem Haus und ihrer Familie besteht, und ausdrücklich nicht das beinhaltet, was „da draußen“ so alles vor sich geht. Als sie das sagte, bemerkte ich, dass es mir genauso geht und dass ich wirklich sehr glücklich damit bin.

Aber ist es denn nicht naiv oder ignorant, wenn man sich in seiner Blase wohl fühlt und vom Rest der Welt separiert? Schließlich ist doch alles mit allem verbunden, oder? Sollten wir uns nicht um die Erde und die Weltpolitik sorgen und an allem teilhaben, was da draußen geschieht? Ich bin der Meinung: ja und nein. Zweifellos sind wir mit allem und jedem verbunden und alles, was wir tun, hat Konsequenzen. Wenn wir uns dieser Verantwortung bewusst sind, können wir eigentlich gar nicht anders, als rücksichtsvoll mit der Erde und den anderen Menschen umgehen.

Damit meine ich nicht, dass wir alle sofort zu Fahrrad fahrenden Veganern werden müssen, die um jeden Preis alle Menschen zu lieben versuchen – solche Entscheidungen muss jeder für sich alleine und in seinem eigenen Tempo treffen. Ich selbst besitze auch ein Auto und esse dann, wenn ich es wirklich will, auch mal ein schönes Steak. Um unserer Verantwortung für die Welt gerecht zu werden reicht es als erster Schritt bereits, wenn wir das, was sich leicht ändern lässt, unmittelbar verändern, und uns dessen bewusst sind, wenn wir noch eine Weile Dinge tun, die vielleicht nicht „politisch korrekt“ sind, deren Veränderung aber noch etwas Zeit braucht. Beispiele hierfür sind neben dem Verzehr von Fleisch und anderen tierischen Produkten auch unser Konsumverhalten, unsere Mobilität und nicht zuletzt auch das, was wir sagen (und sogar denken).

Womit wir wieder bei dem Thema Blase wären. Das, was von außen auf uns einströmt ist leider viel zu oft negativ. Im letzten „Zu guter Letzt …“ habe ich geschrieben, dass es sinnvoll ist, den Fokus weg vom Negativen und hin zum Positiven zu lenken. Wenn wir das tun, geschieht genau das, was meine Freundin mit den Wort „Blase“ meint. Die kleinen und großen Katastrophen, von denen wir in der Regel nur durch die Medien erfahren, treten in den Hintergrund – manchmal bekommen wir sie sogar überhaupt nicht mehr mit. Wir beschäftigen uns so intensiv mit unserem eigenen Leben, dass uns das Leben der anderen (Stichwort „Klatsch & Tratsch“) gar nicht mehr interessiert. Und selbst die Menschen in unserem Umfeld, die uns nicht gut tun und vielleicht sogar mißgünstig oder sogar feindlich gegenüberstehen, haben keine Macht mehr über unsere Stimmung.

Ich persönlich bin der Meinung, dass es vollkommen angemessen und sogar für die seelische Gesundheit notwendig ist, nach Kräften alles auszublenden, was nicht tatsächlich unsere Aufmerksamkeit erfordert. Das hat nichts mit Ignoranz zu tun. Warum soll ich mich mit etwas beschäftigen, das mich runterzieht und das ich ohnehin nicht ändern kann? Die Brände in Australien sind zweifellos tragisch. Aber ist es sinnvoll, dass ich die täglich neuen Schreckensmeldungen konstant verfolge und mich deswegen schlecht fühle oder Angst habe? Wäre es nicht besser, das Problem zur Kenntnis zu nehmen, vielleicht zu überlegen, ob man eine vertrauenswürdige Organisation vor Ort unterstützen kann, und anschließend das Thema aus dem täglichen Leben herauszuhalten? Für mich selbst kann ich diese Frage leicht beantworten. Was denken Sie darüber?

Ich habe mich schon vor vielen Jahren dazu entschieden, meinen Fokus hauptsächlich auf mein eigenes Leben zu legen. Was muss ich tun, damit es mir und meiner Familie gut geht? Wie kann ich meinen Beitrag für mein unmittelbares soziales Umfeld leisten? Und wie muss ich mich verhalten, damit ich in Frieden mit den Konsequenzen meiner eigenen Handlungen bin. Da ich es nicht in der Hand habe, im Alleingang die Welt zu retten, ist das nicht egoistisch, sondern das Beste (und Einzige), was ich tun kann. Wenn jeder vor seiner eigenen Türe kehrt, ist es überall sauber.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes neues Jahr 2020 voller Gesundheit, Freude, Erfolg und Wachstum.

Liebe Grüße aus Aschaffenburg
Carsten Sann
Der Essenzenladen

Carsten Sann

Carsten Sann ist Gründer und zusammen mit seiner Frau Inhaber des Essenzenladens. Er hat sich in seinem Leben schon mit einer Reihe unterschiedlichster Professionen beschäftigt und war unter anderem Tanzlehrer, IT Spezialist und Kinesiologe. Er beschäftigt sich seit 20 Jahren intensiv mit Blütenessenzen aus aller Welt. Er ist deutscher Distributor und Lehrer für viele der bekanntesten Essenzenhersteller und spricht in seinem Essenzenpodcast über sein Lieblingsthema: Die Anwendung von Blütenessenzen

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