Carsten Sann

Zu guter Letzt … (November 2017)

Manchmal kommt es anders als man denkt. Am Tag noch fit, hat mich abends begonnen, ein Virus zu überrollen, und in den folgenden sechs Tagen hat mir mein Körper sorgfältig und detailreich erläutert, wie viele verschiedene Arten von Durchfall es so gibt. Weitere Details erspare ich Ihnen natürlich, interessant ist jedoch das, was dabei sonst noch so geschah.

Bei meinen Streifzügen durch das Internet in den kurzen Toilettenpausen – also den Pausen von der Toilette – fand ich auf einer Website, einen Artikel, der mit einer Reihe von Irrtümern in Bezug auf Diarrhö aufräumen wollte. „Durchfall reinigt den Körper nicht, sondern ist eine Krankheit, bei der der Körper vor allem Flüssigkeit verliert“, stand dort. Aber warum soll sich das widersprechen? Kann nicht ein Prozess, bei dem der Körper zweifellos aus dem Gleichgewicht geraten ist den Sinn haben, einen Reinigungsprozess durchzuführen? Für mich hat es sich auf jeden Fall so angefühlt.

Diarrhö wird meistens von Viren und Bakterien ausgelöst, ebenso wie Erkältungskrankheiten. Das interessante ist jedoch, dass man, wenn man von einer zwingenden Ansteckung ausgeht, eigentlich fast immer krank sein müsste, denn wann kommt es einmal vor, dass nirgendwo in Familie oder Freundeskreis (oder im Bus oder im Supermarkt oder …) irgendjemand die Rüsselpest hat? Viren und Bakterien sind letztlich immer um uns herum. Die Frage ist nur, ob wir für sie empfänglich sind.

Nun, offensichtlich war ich gerade sehr empfänglich. Rückblickend betrachtet hat das Ganze mit einer individuellen Mischung von Wild Earth Tieressenzen begonnen, die mir Gabriel Mapel, Sohn des Herstellers Daniel Mapel, während des Seminars in Aschaffenburg empfohlen hat. Wenn wir die richtige Essenz für ein Thema zum richtigen Zeitpunkt nehmen, dann kann das durchaus eine durchschlagende Wirkung haben. In meinem Fall wäre etwas weniger „durchschlagend“ zwar angenehmer gewesen, aber was sein muss, muss sein. Ich habe mit der Essenz zuerst intensiv gearbeitet, dann intuitiv eine Pause eingelegt, und zwei bis drei Tage, bevor ich vom Virus überfahren wurde, wieder damit begonnen.

Wenn wir massive akute körperliche Symptome haben, tun wir gut daran, uns zuerst um sie zu kümmern – sie haben immer Priorität vor irgendwelchen emotionalen oder mentalen Themen, denn wenn der Körper nicht mehr funktioniert, bringen uns auch alle geheilten seelischen Themen der Welt unsere vollständige Gesundheit nicht wieder. Deshalb habe natürlich auch ich mich zuerst um den Flüssigkeitsverlust und das beständige Auffüllen von Elektrolyten gekümmert. Mit der Unterstützung meiner Familie habe ich dafür gesorgt, dass der Körper alles bekommt, was er braucht. Sobald das geregelt war, konnte ich meine Aufmerksamkeit jedoch auf die Dinge richten, die auf den anderen Ebenen vor sich gingen.

Da war zum einen das beständige Aufflackern von Mustern aus meiner Kindheit und Jugend, die mir teils wieder, teils erstmalig bewusst wurden – wie eine Aufforderung, sie nun loszulassen. Nicht unterstützende Muster sind körperliche, mentale oder emotionale Schemata, die wir uns zu einem Zeitpunkt in der Vergangenheit angeeignet haben, als sie notwendig für uns waren, um mit Situationen klarzukommen, die uns überfordert haben. Damals haben sie uns geholfen, zu überleben. Jedoch gilt für viele dieser Muster, dass sich unsere Situation grundlegend verändert hat. Wir sind heute kein Kind mehr und müssen damit klarkommen, dass wir uns einsam fühlen. Wir sind auch kein Jugendlicher mehr, der sich gegen zu große Einschränkungen seiner Eltern zur Wehr setzen muss. Das, was uns damals geholfen hat, unterstützt uns heute nicht mehr, oft behindert es uns sogar.

Der erste Schritt, um ein Muster tatsächlich aufzulösen ist es, es zu erkennen. Wenn wir nicht wissen, dass wir immer wieder dasselbe tun oder auf dieselbe Art und Weise reagieren, können wir nichts ändern. Wenn wir es dann allerdings erkannt haben, gibt es eine Reihe von Werkzeugen, beispielsweise Absichtserklärungen, um das Muster zu durchbrechen. Danach haben wir die Wahl: Kommen wir in eine Situation, die bisher eine automatische Reaktion in uns ausgelöst hat, können wir nun bewusst entscheiden, wie wir reagieren. Im Englischen gibt es dazu die schöne Unterscheidung zwischen „to react“ und „to respond“. Oft braucht es noch eine ganze Weile Aufmerksamkeit und Disziplin, bis sich ein Muster vollständig aufgelöst hat und wir neue, unterstützende Muster etabliert haben.

Ein Thema der Phase, durch die ich gerade ging, war also offensichtlich die Auflösung einer ganzen Reihe alter Muster, und es war spannend zu sehen, aus welchen Ecken und Winkeln meines Lebens sie alle hervorgekrochen kamen. Wenn man außer Gefecht gesetzt ist, hat man vor allem eines: Zeit. Deshalb konnte ich, bei allem körperlichen Leid, diese Phase der Ruhe nutzen, um aktiv mit den Mustern zu arbeiten. Gleichzeitig ist zu eine zwangsweise verordnete Auszeit natürlich auch immer ein Hinweis darauf, dass wir uns zuvor verausgabt haben. Ich müsste lügen, wenn ich behaupten wollte, die letzten Monate wären nicht extrem anstrengend gewesen. Dementsprechend hat sich mein Körper also die Zeit genommen, die er gebraucht hat, um einmal vollständig runterzukommen. Vielleicht hätte der Prozess, wäre ich nicht so ausgelaugt gewesen, etwas weniger lang gedauert … oder auch nicht,.

Eine weitere Ebene meines Prozesses war die komplette Neukalibrierung meines Darms. Dies beruht zugegebenermaßen ausschließlich auf intuitiven Erkenntnissen und erhebt keinen Anspruch auf physiologische Wahrheit oder Allgemeingültigkeit. Jedoch hat es sich für mich oft so angefühlt, als würde sich mein Darm komplett neu „programmieren“. Jeder, der sich schonmal intensiver mit seinem Körper auseinandergesetzt hat, wird darüber gestolpert sein, dass der Darm nicht „nur“ der Verdauung der Nahrung dient. Er spielt ebenso eine wichtige Rolle für das Immunsystem und wird gleichzeitig als eine Art emotionales Gehirn angesehen, er steht also in enger Verbindung mit dem, was wir fühlen.

Der menschliche Körper ist ziemlich gut darin, sich an die äußeren Einflüsse anzupassen. Das hat er über die Jahrzehntausende getan, und das tut er immer noch. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Umwelteinflüsse drastisch verändert (Elektrosmog, Radioaktivität, Umweltgifte etc), mehr noch als in den 200 Jahren der industriellen Revolution. Deshalb braucht es momentan
ziemlich viel Anpassungsarbeit, um mit diesen Einflüssen klarzukommen, anstatt davon krank zu werden. Vielleicht war das, was ich als Neukalibrierung wahrgenommen habe genau eine solche Anpassung.

Je flexibler wir sind, desto einfacher ist es, sich anzupassen. Und Flexibilität bezieht sich dabei auf alle Ebenen: Gedanken, Emotionen, Seele und Körper. Wir tun also gut daran, unsere Fitness auf allen Ebenen zu trainieren. Körperlich ist das inzwischen selbstverständlich geworden, und für die anderen Ebenen gibt es Essenzen, die uns dabei helfen. Lesenswert hierzu ist das Buch „Das Ararêtama Mandala“ von Sandra Epstein, der Herstellerin der Ararêtama Regenwaldessenzen, in dem es umfassend um das Thema emotionale Fitness geht.

Vor diesem Hintergrund erscheint es nur natürlich, dass eine körperliche und seelische Rekalibrierung Hand in Hand gehen. In einer Phase der Krankheit geschieht oft vieles auf vielen Ebenen, die wir nur bemerken, wenn wir genau hinsehen. Gleichzeitig liegen in solchen Zeiten auch oft viele Chancen, die wir ebenfalls nur bemerken wenn wir offen dafür sind und hinschauen. Werden wir krank, haben wir die Wahl: Leiden wir und sehen nur das Negative, oder kümmern wir uns um die körperlichen Bedürfnisse und versuchen zu erkennen, was die Krankheit uns an Positivem zu bieten hat? Es liegt nur an uns.

Liebe Grüße aus Aschaffenburg
Carsten Sann
Der Essenzenladen

Carsten Sann

Carsten Sann ist Gründer und zusammen mit seiner Frau Inhaber des Essenzenladens. Er hat sich in seinem Leben schon mit einer Reihe unterschiedlichster Professionen beschäftigt und war unter anderem Tanzlehrer, IT Spezialist und Kinesiologe. Er beschäftigt sich seit 20 Jahren intensiv mit Blütenessenzen aus aller Welt. Er ist deutscher Distributor und Lehrer für viele der bekanntesten Essenzenhersteller und spricht in seinem Essenzenpodcast über sein Lieblingsthema: Die Anwendung von Blütenessenzen

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Avatar-Foto
    Anne Stoppe

    Danke, Carsten,
    für diese kraftvollen Infos!
    Viel Glück beim Darmprogramieren!
    :)
    Gioianna

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