„Die ganze Welt dreht sich um mich
Falco 1998
Denn ich bin nur ein Egoist
Der Mensch, der mir am nächsten ist
Bin ich, ich bin ein Egoist“
Dieses Zitat ist zugegebenermaßen vor allem ein Teaser, der Ihre Neugier wecken soll, und hat mit dem Thema dieser Kolumne nur indirekt zu tun. Auch, wenn es vielleicht ebenso interessant wäre, über verschieden Arten von gesundem und nicht mehr gesundem Egoismus zu schreiben, dreht sich mein Beitrag in diesem Monat nicht um die Art von (fast narzisstischem) Egoismus, die Falco in seinem Song von 1998 besingt. Konfrontiert man jemanden mit diesem Level an Selbstverliebtheit mit dem Satz „Das hat nichts mit Dir zu tun“, ist er oder sie wahrscheinlich empört und beleidigt.
Ich selbst empfinde diesen Satz eher als wohltuende Befreiung: „Es hat nichts mit mir zu tun.“ Aber gehen wir noch einmal einen Schritt zurück …
Empathen nehmen Dinge oft persönllich
Menschen mit besonders feinen Antennen, manche nennen sie auch Empathen oder hypersensitiv, neigen dazu, vieles von dem, was sie wahrnehmen, auf sich selbst zu beziehen. Das ist besonders anstrengend, wenn es dabei um als negativ wahrgenommene Emotionen von anderen geht. Oder einfacher gesagt: Nur, weil mein Partner oder mein Chef schlechte Laune haben, heißt das nicht automatisch, dass ich Schuld daran bin.
Diese Aussage ist offensichtlich wahr und schnell gesagt. Für so viele Menschen ist sie jedoch im Alltag gar nicht so einfach zu beherzigen. Je nachdem unter welchen Umständen man aufgewachsen ist, kann die Überzeugung, dass man verantwortlich für die Emotionen der anderen ist, unglaublich tief verankert sein.
Empathie als Überlebensstrategie
Für Menschen, die in dysfunktionalen Familien groß geworden sind, kann es zur Überlebenstaktik gehört haben, besonders feinfühlig auf die Stimmungen der Eltern zu achten und darauf zu reagieren. Ist ein Elternteil Alkoholiker, können die feinen Antennen der ausschlaggebende Faktor sein, ob ich eine Tracht Prügel bekomme oder nicht. Und ist der Vater oder die Mutter Narzisst, muss das Kind vielleicht die richtige Stimmung abpassen, um wenigstens ein bisschen Wärme und Nähe zu bekommen.
So oder so ist die „Lektion“, die man als Kind in einem solchen Umfeld lernt die, dass immer ich dafür verantwortlich bin, wie sich der Papa oder Mama fühlen und dass das direkte Konsequenzen für mein eigenes Wohlbefinden hat. Die Emotionen der anderen scheinen also wichtiger zu sein, als die eigenen. Das ist objektiv betrachtet natürlich Unsinn und auf jeder Ebene falsch. Dennoch ist es für gar nicht so wenige Menschen Teil ihres Glaubenssystems und es ist ein weiter Weg und eine Menge Arbeit, das wieder loszuwerden.
Unbewusstes Muster
Der erste Schritt besteht zuerst einmal darin, überhaupt zu erkennen, dass man glaubt, für die Emotionen der anderen verantwortlich zu sein. Und dabei meine ich nicht die Laune der Verkäuferin im Supermarkt, sondern vor allem die Gefühle von Menschen, die uns besonders nahe stehen, zu den wir aufschauen oder die in irgendeiner anderen Weise wichtig für uns sind, wie beispielsweise der Vorgesetzte im Beruf. Kennen Sie das Gefühl, dass es Ihnen schlecht geht und sie sich irgendwie klein und schuldig fühlen, wenn Sie auch nur den Verdacht haben, dass eine Person aus dem beschriebenen Kreis böse auf Sie ist? Wenn nein, dann herzlichen Glückwunsch! Wenn doch, dann ist das genau das, was ich meine.
Wenn Sie das, was ich beschreibe, also aus eigener Erfahrung kennen, dann habe ich eine gute Nachricht für Sie: Es hat nichts mit Ihnen zu tun. Zumindest die meiste Zeit nicht. Wenn jemand sauer auf Sie ist, weil Sie Mist gebaut haben, dann sind sie wahrscheinlich ohnehin der erste, der sich dieser Tatsache bewusst ist. Aber in allen anderen Situationen hat es schlicht nichts mit Ihnen oder dem, was Sie gesagt oder getan haben, zu tun. Schreiben Sie sich das hinter die Ohren!
Der Weg ist das Ziel
Wie so oft in meinem Leben war ich persönlich lange auf der Suche nach dem Schalter, der, wenn ich ihn nur finden und umlegen kann, diese Überzeugung von heute auf morgen beseitigt. In der Realität ist die Arbeit mit Glaubenssätzen jedoch ein Prozess, und um das sprichwörtliche Heftpflaster trotz des Schmerzes gleich mit einem heftigen Ruck ganz abzureißen, sehe ich auch nicht, dass sich so ein Muster, wenn es nur tief genug verankert ist, vollständig auflösen lässt. Jedoch gibt es auch hier wieder eine positive Kehrseite der Medaille: Der Weg ist das Ziel. Es kommt gar nicht darauf an, ob man jemals die „Lektion“ von damals loswird. Es genügt, wenn man jeden Tag ein wenig besser differenzieren kann, was mit einem selbst etwas zu tun hat oder eben auch nicht.
Die Erkenntnis, dass es hier kein Ziel zu erreichen sondern nur einen Weg zu gehen gibt, ist ähnlich befreiend, wie die Aussage selbst, die ich hier, weil sie so wichtig ist, gerne noch einmal wiederhole: „Es hat nichts mit mir zu tun!“ Wenn es also kein Ziel zu erreichen gibt, schließt dass per definitionem aus, dass wir scheitern können. Alles, was passieren kann, ist, dass wir den Weg mehr oder weniger gradlinig gehen – Hauptsache wir gehen ihn.
Essenzen können helfen
Es gibt eine Reihe von Essenzen, die Menschen helfen können, die besonders feinen Antennen haben und irrtümlich annehmen, sie wären für das emotionale Wohlbefinden ihres Umfeldes verantwortlich.
- Fringed Violet von den Australischen Buschblüten Essenzen unterstützt dabei, klare energetische Grenzen aufzubauen und aufrechtzuerhalten.
- Protection von den Wild Earth Tieressenzen sorgt für ein dickeres Fell und gibt insbesondere auch die Kraft und den Mut, aktiv zu handeln, um sich abzugrenzen.
- Being True Worth von den Pazifikessenzen hilft uns dabei, herauszufinden, wer wir eigentlich sind. Das ist eine notwendige Voraussetzung, um unterscheiden zu können, was zu uns und was doch zu jemand anderem gehört.
- Dickes Fell ist eine Mischung von Desert Alchemy Essenzen beim Umgang mit Menschen und Situationen hilft, von denen wir im Voraus schon wissen, dass sie schwierig sind.
- White Bluebell von Crystal Herbs hilft dabei die feinen Antennen auf ein gesundes Maß herunterzufahren, so dass wir ihre Vorteile nutzen können, uns aber unseren Wahrnehmungen nicht ausgeliefert fühlen
Die Fähigkeit, empathisch zu sein, ist ein großes Geschenk und, wie schon öfter geschrieben, halte ich diese Eigenschaft für etwas, was uns als Spezies evolutionär weiterbringt. Dementsprechend rechne ich damit, dass immer mehr Menschen diese feinen Antennen entwickeln oder bereits damit geboren werden. Leider ist die Welt in weiten Teilen noch nicht wirklich kompatibel mit diesem erhöhten Niveau an Wahrnehmung. Das führt dazu, dass viele von uns Dinge spüren, die sich nicht besonders gut anfühlen oder Situationen und Emotionen falsch interpretieren und auf sich selbst beziehen. Es liegt in der Hand jedes einzelnen Menschen, die positiven Aspekte dieser Fähigkeit anzunehmen und sich auf den Weg zu machen, die negativen Seiten Stück für Stück kleiner zu machen. Das tue ich seit vielen Jahren und die Essenzen sind mir dabei eine große Hilfe.
Liebe Grüße aus Aschaffenburg
Carsten Sann
Der Essenzenladen